Menschen in der Region wünschen sich Nationalpark – Grüne: Tor weit aufgestoßen
Füssen (19. Januar 2021). 50 Jahre nach Gründung des Nationalparks Bayerischer Wald und 42 Jahre nach Ausweisung des Nationalparks Berchtesgaden ist für Naturfreundinnen und Naturfreunde in Bayern die Zeit reif für einen dritten Nationalpark. Laut einer aktuellen und repräsentativen Umfrage (Anlage) des renommierten Meinungsforschungsinstituts Brand Support gibt es neben der bekannten bayernweiten Zustimmung zu neuen Nationalparkprojekten auch in den beiden bekanntesten infrage kommenden Regionen immer mehr Unterstützung. So sprechen sich 81 Prozent der Befragten im engen Umkreis des Ammergebirges für einen Nationalpark in den Ammergauer Alpen aus.
„Es ist an der Zeit, dass Bayern als mit Abstand größtes Flächenland Deutschlands seiner Verantwortung für Natur- und Umweltschutz gerecht wird und einen weiteren Brutkasten für mehr Artenvielfalt schafft“, forderte Fraktionsvorsitzender Ludwig Hartmann am Montag bei der Vorstellung der Ende vergangenen Jahres erhobenen „Nationalparkstudie 2020“. Er kündigte für seine Fraktion die Beauftragung einer Machbarkeitsstudie für die Ausweisung eines Nationalparks Ammergebirge an: „Wir wollen den Weg zu einem neuen Nationalpark so konkret wie möglich ausweisen – er muss dann nur noch beschritten werden.“
Die hohen Zustimmungswerte für den Nationalpark Ammergebirge in der Region erfreuen die regionale Landtagsabgeordnete der GRÜNEN Christina Haubrich. „Die Menschen in unserer Region stoßen die Tür zu einem Nationalpark Ammergebirge damit weit auf“, so Haubrich. „Der bei vielen Umweltschutzthemen bekannte Reflex – grundsätzlich ja, aber nicht vor meiner Haustüre – ist damit unterbrochen,“ sagt der Vorsitzende des Fördervereins Hubert Endhardt. „Das ist vor allem auch dem nimmermüden Werben und der guten Aufklärungsarbeit unseres Fördervereins Nationalpark Ammergebirge zu verdanken. Ein Nationalpark wird von der großen Mehrheit als wichtig für den Umweltschutz, Aufwertung für unsere Region und Chance für Tourismus und Beschäftigung gesehen. Das ist quasi ein Arbeitsauftrag für die Söder-Regierung.“
Die hohe Zustimmung zur Ausweisung eines Nationalparks Ammergebirge gewinnt noch an Bedeutung, wenn man den großen Anteil der „Unentschiedenen“ hinzurechnet. Den 81 Prozent Befragten, die einen Nationalpark Ammergebirge sehr gut (37 %) oder eher gut (44 %) fänden, stehen lediglich drei Prozent (sehr schlecht) bzw. elf Prozent (eher schlecht) ausgewiesene Nationalpark-Skeptiker gegenüber.
In Richtung eines Nationalparks weisen auch die vielen aus der forstlichen Nutzung genommenen Naturwälder im Ammergebirge, die von der bayerischen Staatsregierung in der Folge des „Bienenvolksbegehren“ ausgewiesen wurden. „Natur Natur sein lassen“ gilt also auch im Ammergebirge.
Autor: Hubert Endhardt
Die ganze Studie findest du hier:
Brand-Support-Nationalparkstudie-2020_AmmergebirgeQuelle: https://www.nationalpark-ammergebirge.info/studie-2020-ein-nationalpark-im-ammergebirge/
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